Zeitgenössische Vereine

 

Politische Vereine und Parteien waren im Vormärz verboten. Um aber trotzdem politisch aktiv sein zu können, bildete das Volk gesellschaftliche Vereine als Ersatzlösung. Einer der ersten Vereine war das von Mitgliedern der Oberschicht im Jahre 1814 gegründete "Casino".

1828 rief Rudolf Baum den Singverein, den ältesten unabhängigen Gesangsverein Badens, ins Leben. Die Mitglieder kamen vor allem aus der unteren Mittelschicht. Des weiteren gab es den Liederkranz, dessen Mitglieder vor allem Handwerksgesellen und Fabrikarbeiter waren. Ein Teil dieser gesellschaftlichen Vereine hatte eine klar erkennbare politische Richtung. So gab es z.B. ab 1846 den Bürgerverein, im Jahre 1847 den Turnverein, in dem ein Teil der Mitglieder radikale Republikaner waren.

Einer der wichtigsten Vereine war der Vaterländische Verein , der am 19.3.1848 während einer Volksversammlung in Offenburg gegründet wurde. Die Ziele waren die Bewaffnung, so wie die politische und soziale Bildung des Volkes und die Verwirklichung seiner Rechte. Als oberstes Organ wurde ein Centralausschuß ins Leben gerufen. Die wichtigsten Mitglieder waren die Revolutionäre Friedrich Hecker, Gustav Struve, sowie Wilhelm Schubert aus Lahr, der für den Mittelrheinkreis verantwortlich war. Da Schubert von den Idealen des Vereins begeistert war, berief er am 9.4 kurzerhand eine Versammlung in Lahr ein. So wurde ein Vaterländischer Verein allein für Lahr gegründet.

Die oben genannten Forderungen nach Abschaffung des Heeres und Selbstbewaffnung der Bürger waren als Ideen der Liberalen bekannt und führten zu einer Aufstellung der Bürgerwehr. Sie sollte die innere Sicherheit für das gesamte Land gewährleisten.

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