Bürgerwehr
"Wenn ihr keine Hände mehr habt, dann erst ist es Zeit, das Schwert im Maul zu führen." (Georg Herwegh)
Die Lahrer Bürgerwehr wurde im Gegensatz zu den meisten Bürgerwehren, die während der Revolution gegründet wurden, erst ziemlich spät, Mitte des Jahres 1849, aufgebaut, da man sich in Lahr nicht über die Aufgaben der Bürgerwehr einig werden konnte. Der gemäßigt liberal eingestellte Teil der Bevölkerung wollte eine Bürgerwehr, wie sie in einem Gesetzentwurf für die Einführung von Bürgerwehren noch vor der Revolution gefordert wurde. Dieser Gesetzentwurf sah vor, daß dabei im Mittelpunkt die innere Sicherheit, das heißt der Schutz vor Unruhen oder Exzessen, stehen sollte. Der radikal republikanische Bevölkerungsteil befürwortete jedoch eine Bürgerwehr, die für die revolutionären Gedanken und gegen die Mißstände, wie sie im "Schutterboten" angeprangert wurden, einsteht.
Erst 1849 kam dann die Lahrer Bürgerwehr zustande, nachdem es in der Armee in Rastatt eine Meuterei gegeben hatte und Männer für den Krieg in Karlsruhe gebraucht wurden, gelang es Lahr eine Bürgerwehr zu stellen. Am Tag nach der Offenburger Versammlung zog ein Aufgebot von 150 Lahrern nach Karlsruhe. Kurz darauf, am 21. Mai, fand im Gasthaus "Rappen" eine Versammlung statt, bei der weitere Soldaten für den Krieg ausgehoben werden sollten. Die Bereitschaft der Lahrer Bürger als Soldaten im Krieg zu dienen war äußerst gering. Erst eine Depesche des Zivilkommissärs Franz Xaver Faller bewirkte, daß noch einmal ca. 150 Lahrer unter dem "Lahrer Banner" vereinigt auf den Weg nach Karlsruhe machten.
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Am 21. Juni 1849 kam es schließlich zur Entscheidungsschlacht zwischen preußischen und badischen Truppen. Anfangs sah es noch nach einem Sieg für die Badener aus, doch während des Kampfes brach eine Massenpanik und allgemeine Fluchtbewegung in den Reihen der Badener aus, so daß diese wichtige Schlacht am Ende doch noch verloren wurde.