Der Urteilsplatz
Damals gab es in Lahr zwei bedeutende Plätze. Das war zum einen der Sonnenplatz, der als Marktplatz diente und zum anderen der Urteilsplatz, auf welchem öffentliche Versammlungen stattfanden und in dessen Gaststätte "Zum Rappen" 1844 für den Vormärzliberalen und Dichter des Deutschlandliedes Heinrich August Hoffmann von Fallersleben ein Banquett gegeben wurde. Auf ihm wurden auch Gerichtsverhandlungen durchgeführt und Leute an den Pranger gestellt. Ab der ersten Phase der Revolution, als die Zusammenkünfte zunehmend politische Hintergründe bekamen, verdrang der, seit dem Mittelalter bestehende Urteilsplatz den Schutterlindenberg als Versammlungsort und erlangte eine große politische Bedeutung bis zum Ersten Weltkrieg.
Nachdem 1876 eine Umbenennnung sämtlicher Lahrer Straßen und Plätze durchgeführt wurde, gab es den Urteilsplatz offiziell nicht mehr. Aber sein Name blieb im Gedächtnis der Leute, so daß er heute wieder unter seiner alten Bezeichnung bekannt ist.
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Nachdem ein Zentralausschuß als oberstes Organ aller Vereine gegründet und Wilhelm Schubert zu seinem Mitglied für den Mittelrheinkreis gewählt wurde, lud er daraufhin alle "Vaterlandsfreunde des Lahrer Oberamtes" auf den 09. April zu einer großen Versammlung nach Lahr ein, wo ein Vaterländischer Verein für den Amtsbezirk gegründet werden sollte. Rund 5000 Menschen sollen daraufhin zum Lahrer Volksfest gekommen sein.